Trainingsablauf
Üblicherweise demonstriert der Lehrer mit einem Schüler mehrmals eine Technik, die dann von allen Schülern paarweise nachgemacht wird, wobei die Übungspartner nach jedem vierten Mal die Rollen von Angreifer und Verteidiger tauschen.
Für jede Technik wählt man einen neuen Übungspartner. Da man auf diese Weise die Hälfte der Trainingszeit auf der Empfängerseite der Techniken verbringt, sollte im Training dieser Rolle, der Rolle des uke, mindestens genau soviel Aufmerksamkeit gewidmet werden, wie den eigentlichen Techniken.
Ein typisches Aikido-Training ist aufgebaut aus:
- Aiki-taiso – Aikido-typische Aufwärmübungen, Atemübungen
- Ukemi – Übungen zum Rollen und Fallen
- Waza – Einzelübungen, und Übungen, Techniken mit Partner
- evtl. Randori, Jiyu-waza – mehrere Angreifer, freies Bewegen
Trainingsmethoden
Auch wenn normalerweise nicht explizit darauf hingewiesen oder im Training dahingehend unterschieden wird, so gibt es doch verschiedene Methoden des Trainierens, die sich voneinander abheben:
Gō-no-keiko
gō bezieht sich auf hartes, eher statisches Training, und kann vereinfacht mit kihon gleichgesetzt werden, wobei das Ziel die grundlegende Form und Kontrolle sind. Häufig bringt man dem Partner bei dieser Trainingsmethode größtmöglichen Widerstand entgegen.
Jū-no-keiko
jū bedeutet flexibel, geschmeidig. Hauptaugenmerk liegt auf einer ganzheitlichen Bewegung, in der es nicht dazu kommt, daß die Kräfte der Partner im Widerstreit aufeinandertreffen. Das Training, bei dem man die Energie des Partners in Bewegung aufnimmt, ist dynamisch und rund.
Ryū-no-keiko
ryū steht für fließend, und bei dieser Trainingsmethode steht daher der Ki-Fluß im Vordergrund: ki no nagare. Die Verbindung der Partner geschieht nicht mehr allein durch den körperlichen Kontakt. Die Bewegung ist weich und nahezu intuitiv.
„Ryū, jū, und gō sind Ausdrucksformen von ki. Ryū entspricht der wahren Natur der Tiere. Jū ist das Wesensmerkmal der Pflanzenwelt während gō die Eigenart der Gesteine beschreibt.“ Ueshiba Morihei, Takemusu Aiki Lectures, AJ:116 (1999)