Ki japanischDie Wurzel allen Lebens ist Ki.

Alle Wesen und Dinge im Himmel und auf Erden gehorchen diesem Gesetz.

Alles ist Ki.

Gelegentlich hört man von ki reden, so wie von einer geheimnisvollen, unsichtbaren Substanz, die man entweder hat oder nicht hat.

Ki, Qi, Chi, Prana, Orgon, Lebensenergie - es gibt viele Namen. Was aber genau ist es?

Ki ist zunächst einmal ein Wortbestandteil des Namens Aikido (zum Namen Aikido siehe Geschichte > Herkunft des Namens).

Das Schriftzeichen für ki drückt so unterschiedliche Begriffe aus wie: Geist, Gemüt, Stimmung, Aufmerksamkeit, Temperament, Absicht, Neigung, Disposition, Dampf, Luft, Atmosphäre, Geschmack, Aroma. Dabei begegnet es uns in Worten wie tenki (himmlisches Ki) Wetter, genki (ursprüngliches Ki) Gesundheit, kion (warmes Ki) Temperatur, kikyū (Luftball) Ballon, und in vielen Ausdrücken, die den Gemütszustand oder die Gemütshaltung eines Menschen beschreiben.

Ueshiba sensei sprach von ki im Sinne von einer universellen Energie, die den Kosmos ausfüllt, einer dynamischen Kraft, die als beständiger Strom durch unseren Körper fließt.

Es gibt zwei Arten von ki: gewöhnliches ki und wahres ki. Gewöhnliches ki ist grob und schwer; wahres ki ist leicht, beweglich und flexibel. Um deine Aufgabe gut zu erfüllen, mußt du dich von gewöhnlichem ki befreien, damit alle Organe von wahrem ki durchdrungen werden. Dies ist die Grundlage kraftvoller Technik. Ueshiba Morihei, The Art of Peace

Als Schriftzeichen verwendete er anstelle des modernen japanischen Schriftzeichens das ursprüngliche chinesische Zeichen. Dieses setzt sich zusammen aus den Radikalen:


reis symbolReis zeigt eine aus der Erde hervorsprießende Reispflanze mit Wurzeln und Blättern

Dampf, Geist kann einerseits gesehen werden als Dampf, der beim Reiskochen unter dem Topfdeckel hervorquillt, andererseits als aus den Wolken (Dampf) herabfahrender Blitz.

Reispflanze, Wasserdampf und Blitz können als Sinnbilder für kosmische Energie angesehen werden.

ki-flow

Traditionsgemäß wird das hara, der Bauch, als der Ort im Körper angesehen, wo sich das ki zentriert und von wo aus es sich ausbreitet. Die Japaner nennen diesen Punkt auch kikai tanden - den Ozean des Ki im Unterbauch. Speziell im Aikido ist dies von besonderer Bedeutung, da alle Bewegungen als koordinierte Bewegungen des gesamten Körpers - nicht nur der Extremitäten - vom Körperzentrum ausgehen sollen. In diesem Sinne versucht man ja auch beim Angriff und bei der Abwehr das Zentrum des Gegners zu erreichen.

Meist wird ki nicht bewußt wahrgenommen, aber in speziellen Momenten kann es deutlich zutage treten, z.B. wenn ein Mensch in einer extremen Streßsituation scheinbar übermenschliche Kräfte und Energien entwickelt.

Es ist möglich, sich diese Energien im täglichen Leben bewußt nutzbar zu machen. Obschon ki nicht greifbar ist, kann es doch spürbar gemacht werden. Wenn es gelingt ki so zu entwickeln, daß die eigenen natürlichen Stärken und verborgenen Fähigkeiten zugänglich werden, können wir das Einssein mit dem Universum erreichen, von dem die alten Meister sprachen. Nur mit einem gesunden ki können Körper und Geist in einer Einheit bestehen.

In unseren Techniken treten wir vollständig ein in den Angriff, verschmelzen mit ihm und kontrollieren ihn sicher. Stärke ist dort, wo das ki konzentriert und stabil ist; Verwirrung und Bosheit entstehen, wenn das ki stagniert. Ueshiba Morihei, The Art of Peace

Die Entwicklung und das Verstehen von ki ist von daher ein integraler Bestandteil des Aikido. Entspannungstechniken, Atemübungen, Meditation, Training mit bokken und jo sind Methoden auf dem Weg zum bewußten Umgang mit ki.

 

Ki-AI

Gebündelte Energien

Ki-Atmung

Übung der Bauchatmung

Ki-Prinzipien

Einheit Geist und Körper